
Schlechte Kununu-Bewertung – was tun? Ein Leitfaden für Arbeitgeber
Kununu ist mit mehreren Millionen Bewertungen die bekannteste Arbeitgeber-Bewertungsplattform im deutschsprachigen Raum. Für viele Jobsuchende ist der erste Blick auf Kununu mittlerweile ein fester Bestandteil des Bewerbungsprozesses. Unternehmen, die hier mit einer schlechten Bewertung oder einer Häufung negativer Kununu-Bewertungen auffallen, laufen Gefahr, als unattraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden – oft dauerhaft.
Der Umgang mit schlechter Kritik ist also entscheidend für Ihren Ruf als Unternehmen und Arbeitgeber. Aber wie handeln Sie richtig bei negativen Bewertungen? Dieser Blogbeitrag liefert Ihnen praktische Tipps und zeigt Ihnen, wie Sie mit präventiven Maßnahmen eine positive Unternehmenskultur und gutes Feedback fördern.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung von Kununu-Bewertungen für Unternehmen
Eine negative Bewertung auf Kununu hat nicht nur Auswirkungen auf Bewerber und neue Mitarbeiter, sondern kann auch bestehende Teams verunsichern und das Vertrauen potenzieller Neukunden erschüttern. Kununu dient sowohl als Sprachrohr für derzeitige und ehemalige Mitarbeiter als auch für Bewerber. Anonyme Rezensionen sollen ehrliches Feedback ermöglichen, sind jedoch auch ein Tor für Fake-Bewertungen.
Eine einzelne schlechte Kununu-Bewertung kann weitreichende Folgen haben:
- Bewerberabsprung: Viele qualifizierte Talente schließen Unternehmen mit überwiegend schlechten Rezensionen bereits nach einem ersten Eindruck aus.
- Imageverlust: Negative Bewertungen gefährden langfristig den Erfolg von Unternehmen, da sie über Suchmaschinen auffindbar sind und über Social Media weiterverbreitet werden.
- Wettbewerbsnachteil: In Branchen mit Fachkräftemangel ist die Außendarstellung als attraktiver Arbeitgeber ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal. Wer in den Bewertungen schlecht abschneidet, ist aus dem Rennen.
Typische Inhalte negativer Kununu-Bewertungen
Die Inhalte negativer Bewertungen folgen häufig wiederkehrenden Mustern. Auch wenn jede bewertende Person eigene Erfahrungen schildert, kristallisieren sich in Einträgen immer wieder bestimmte Themenbereiche heraus, die besonders kritisch betrachtet werden.
Arbeitsatmosphäre
Ein häufiger Auslöser für eine schlechte Bewertung ist die als unangenehm empfundene Arbeitsatmosphäre. Formulierungen wie „Man kommt mit Bauchschmerzen zur Arbeit“ oder „Es herrscht ein Klima der Angst“ sind typische Beispiele für negative Kununu-Bewertungen in diesem Bereich.
Diese Kritik wirkt besonders stark, weil sie schwer zu widerlegen ist. Sie basiert oft auf subjektivem Erleben und lässt sich kaum objektivieren. Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, zwischen gerechtfertigtem Feedback und überzogener Kritik oder sogar falschen Bewertungen zu unterscheiden.
Führungskultur
Ob autoritärer Führungsstil, fehlendes Vertrauen in Mitarbeitende, intransparente Entscheidungen oder mangelndes Interesse an Feedback – die Führungsebene steht in vielen kritischen Bewertungen im Zentrum werden. Bewertende Personen beschreiben das Gefühl, nicht ernst genommen oder sogar unfair behandelt worden zu sein.
Führungskultur ist ein sensibler Bereich, denn das Verhalten einzelner Vorgesetzter kann die Außenwahrnehmung des gesamten Unternehmens als Arbeitgeber in Mitleidenschaft ziehen.
Gleichberechtigung
Immer mehr negative Kununu-Bewertungen beziehen sich auf mangelnde Gleichstellung und Chancengleichheit. Kritisiert werden etwa ungleiche Behandlung von Männern und Frauen, Benachteiligung aufgrund des Alters oder ein fehlendes Bewusstsein für Diversität.
Diese Punkte können auch rechtliche Konsequenzen haben – insbesondere, wenn in der Bewertung konkrete Vorwürfe über Diskriminierung oder strukturelle Benachteiligung geäußert werden. Unternehmen sollten daher besonders sensibel mit dieser Art von Bewertung umgehen und genau prüfen, ob es sich um eine zulässige Meinungsäußerung oder um falsche Tatsachen handelt. Im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen, einen spezialisierten Rechtsanwalt hinzuzuziehen.
Work-Life-Balance
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist auch ein häufiges Thema. Aussagen wie „Überstunden sind an der Tagesordnung“, „Erwartet wird 24/7-Erreichbarkeit“ oder „Urlaubsanträge werden regelmäßig abgelehnt“ sind keine Seltenheit. Solche Aussagen können potenzielle Arbeitnehmer abschrecken – vor allem in Branchen, in denen flexible Arbeitsmodelle mittlerweile als Standard gelten.
Gehalt
Der Punkt Gehalt bleibt ein Klassiker unter den Gründen für eine schlechte Kununu-Bewertung. Kritisiert werden dabei die Höhe der Vergütung, undurchsichtige Gehaltsstrukturen, ausbleibende Lohnerhöhungen oder fehlende Zusatzleistungen.
Da die Bewertung anonymisiert erfolgt, bleibt für Unternehmen oft unklar, ob es sich bei der bewertenden Person um einen derzeitigen oder ehemaligen Mitarbeiter handelt. Ebenso ist nicht nachvollziehbar, ob die dargestellten Fakten real oder ausgedacht sind. Fakt ist jedoch: Falsche Tatsachenbehauptungen über Gehaltszahlungen oder Bonusregelungen rücken das Unternehmen in ein schlechtes Licht und sollten unbedingt überprüft werden. Im Zweifelsfall hilft hier ein erfahrener Rechtsanwalt.
Ihre erste Reaktion auf eine negative Bewertung – professionell vorgehen
Eine schlechte Bewertung auf Kununu sorgt schnell für Unruhe im Unternehmen – vor allem, wenn die Bewertung aus Sicht des Arbeitgebers ungerecht erscheint. Gerade in dieser ersten Phase ist es entscheidend, nicht emotional zu reagieren, sondern strukturiert und strategisch zu handeln.
Unser Fahrplan hilft Ihnen dabei, negative Rezensionen sachlich einzuordnen und angemessen zu reagieren – damit Sie keine Risiken für Ihr Unternehmen eingehen.
Schritt 1: Ruhe bewahren und emotionale Reaktionen vermeiden
Die erste Reaktion auf Bewertungen entscheidet oft über den weiteren Verlauf. Auch wenn die Kritik hart oder persönlich wirkt: Vermeiden Sie spontane, emotionale Antworten oder vorschnelle, rechtliche Schritte.
Denn unüberlegte Reaktionen können:
- Ihr Image als Arbeitgeber weiter verschlechtern,
- bestehende Mitarbeiter verunsichern,
- rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, etwa bei Verstößen gegen Datenschutz oder Persönlichkeitsrechte.
Tipp: Reagieren Sie nie direkt im Kununu-Profil, solange Sie die Bewertung intern nicht vollständig analysiert haben.
Schritt 2: Bewertung intern analysieren
Sichten Sie die betroffene Bewertung genau und beantworten Sie intern folgende Fragen:
- Wer könnte die bewertende Person sein? Hinweise auf den Unternehmensbereich, den Zeitraum oder konkrete Ereignisse geben oft erste Anhaltspunkte – auch wenn Kununu nur anonymisierte Bewertungen erlaubt
- Handelt es sich um eine Meinungsäußerung oder um falsche Tatsachen? Meinungen sind geschützt – falsche Behauptungen über konkrete Vorgänge (z. B. „Löhne wurden nicht ausgezahlt“) können jedoch rechtswidrig sein. Darüber entscheidet im Einzelfall ein Rechtsanwalt.
- Wird ein einzelner Vorfall beschrieben oder ist das Muster bekannt? Häufen sich Beschwerden in verschiedenen negativen Einträgen, ist dies oft ein Hinweis darauf, dass grundlegende Probleme innerhalb der Organisation vorliegen. In solchen Fällen reicht es nicht aus, die Bewertungen nur auf unwahre Tatsachenbehauptungen oder falsche Behauptungen zu prüfen. Vielmehr sollten Unternehmen analysieren, ob strukturelle Veränderungen nötig sind.
Schritt 3: Kategorie der Bewertung bestimmen
Nicht jede negative Bewertung ist automatisch unzulässig. Unternehmen sollten kritisch, aber differenziert bewerten und wie folgt handeln:
Bewertungstyp | Mögliche Reaktion |
---|---|
Konstruktive Kritik | Transparenter, empathischer Kommentar |
Falsche Tatsachenbehauptungen | Meldung an Kununu zur Prüfung |
Ausgedachte Bewertungen ohne Bezug / Fake-Bewertungen | Meldung an Kununu zur Prüfung |
Diffamierende oder beleidigende Sprache | Meldung an Kununu zur Prüfung, ggf. einen erfahrenen Rechtsanwalt einschalten |
Schritt 4: Interne Abstimmung
Binden Sie bei kritischen Bewertungen relevante Abteilungen ein:
- Personalabteilung: Einschätzung zur Glaubwürdigkeit und Mitarbeiterbindung
- Rechtsabteilung: Erste Bewertung möglicher rechtlicher Risiken
- Kommunikation oder PR: Formulierung einer möglichen Antwort im Kununu-Profil
Weisen Sie eine Bewertung keinesfalls öffentlich zurück, solange nicht intern geklärt ist, ob die Inhalte tatsächlich korrekt, verzerrt oder rechtswidrig sind.
Schritt 5: Überlegt Handeln
Je nach Ergebnis der Analyse haben Sie nun drei Optionen:
- Keine Reaktion: Bei neutralen Bewertungen oder Einträgen mit geringem Einfluss können Sie die Bewertung einfach unkommentiert stehen lassen.
- Kommentieren der Bewertung: Ein sachlicher Arbeitgeber-Kommentar kann bei konstruktiver Kritik oder Missverständnissen Vertrauen aufbauen und das Unternehmen als reflektierten Arbeitgeber positionieren.
- Meldung der Bewertung: Wenn eine Bewertung inhaltlich erfunden erscheint oder gar beleidigend oder rechtswidrig ist, sollten Sie diese direkt bei Kununu melden. Professionelle Dienstleister wie Bewertungshelden können Sie unterstützen, wenn unklar ist, ob überhaupt ein Geschäftskontakt / eine eigene Erfahrung des Bewerters bestand. Bei rechtswidrigen Rezensionen empfehlen wir Ihnen einen spezialisierten Rechtsanwalt.
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So melden Sie als Arbeitgeber eine Kununu Bewertung
Kununu bietet Unternehmen die Möglichkeit, einzelne Einträge direkt zu beanstanden. Hierfür steht ein Formular zur Verfügung, das über das jeweilige Unternehmensprofil erreichbar ist. Befolgen Sie dafür diese Schritte:
- Login im Arbeitgeberprofil: Loggen Sie sich über „Employer Branding“ bei Kununu ein.
- Bewertung aufrufen: Navigieren Sie zu der entsprechenden Bewertung, die Sie für problematisch halten.
- Melde-Funktion nutzen: Klicken Sie auf „Verstoß melden“ oder „Bewertung melden“.
- Formular ausfüllen: Geben Sie konkret an, weshalb Sie die Bewertung als problematisch einstufen (z. B. falsche Tatsachen, ausgedachte Bewertungen, persönliche Angriffe, etc.).
- Belege hinzufügen: Wenn möglich, fügen Sie Nachweise bei (z. B. Zeiträume, interne Abläufe, Gesprächsprotokolle). Achten Sie hierbei auf den Datenschutz und geben Sie keine persönlichen Informationen über (ehemalige) Angestellte heraus. In kritischen Fällen wenden Sie sich für Rechtstipps an einen Anwalt.
- Absenden und abwarten: Kununu prüft nun den entsprechenden Eintrag – das kann mehrere Werktage dauern. Die Plattform entscheidet dann nach eigenem Ermessen, ob eine Löschung erfolgt.
Bewertungshelden: Ihr Partner für die professionelle Bewertungsmeldung
Die scheinbar einfache Eigenmeldung verleitet viele Unternehmen dazu, die Bewertung selbst zu beanstanden. Dieser Versuch scheitert jedoch oft an einer ausbleibenden Rückmeldung der Plattform.
Wir von Bewertungshelden unterstützen Sie dabei, Kununu um eine Überprüfung der betroffenen Bewertung zu bitten – wenn unklar ist, ob überhaupt ein Geschäftskontakt / eine eigene Erfahrung des Bewerters bestand. Als Dienstleister, der täglich hunderte von Bewertungen meldet, erhalten wir zuverlässig eine Rückmeldung. Unsere Dienstleistung umfasst ausschließlich den Meldeprozess an das Portal. Wir führen keine Gutachten und keine rechtliche Beratung oder juristischen Dienstleistungen durch. In 85 bis 90 Prozent aller Fälle erreichen wir erfolgreiche eine Löschung der beanstandeten Bewertungen.
Präventive Maßnahmen gegen negative Bewertungen auf Kununu
Der effektivste Schutz gegen negative Einträge ist eine präventive Strategie. Unternehmen, die frühzeitig in ihre Arbeitgebermarke, die interne Kommunikation und eine offene Feedbackkultur investieren, reduzieren das Risiko von schlechten Kununu-Bewertungen deutlich. Gleichzeitig stärken sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber und setzen ein klares Zeichen im Wettbewerb um Talente.
Mit diesen Maßnahmen vermeiden Sie kritische Bewertungen und gestalten Ihre Kununu-Bewertungen aktiv:
1. Offene Feedbackkultur etablieren
Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, in der Kritik intern geäußert werden kann – bevor sie auf öffentlichen Plattformen landet. Regelmäßige Mitarbeitergespräche, anonymisierte Feedback-Kanäle und ein respektvoller Umgang mit Verbesserungsvorschlägen senken das Risiko von negativen Bewertungen im Netz. Haben Mitarbeitende das Gefühl, gehört zu werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie unliebsame Bewertungen veröffentlichen.
2. Angestellte zu positiven Bewertungen ermutigen
Zufriedene Mitarbeitende geben selten eine Bewertung ab – im Gegensatz zu frustrierten. Durch gezielte Maßnahmen wie interne Kommunikationskampagnen und Anreize fördern Unternehmen positive Bewertungen aktiv. Verzichten Sie jedoch auf Druck oder direkte Aufforderungen zu positiven Kununu-Bewertungen, um keine falschen Bewertungen zu provozieren. Authentizität ist entscheidend – ebenso wie ausgewogene Bewertungen, die ein realistisches Bild vermitteln.
3. Bewertungen regelmäßig überwachen
Überwachen Sie eingehende Bewertungen kontinuierlich, um bei kritischen Einträgen frühzeitig zu handeln. Nutzen Sie die Benachrichtigungsfunktionen auf Kununu oder professionelle Analyse-Tools. So verhindern Sie, dass rufschädigende Einträge lange unkommentiert im Raum stehen.
4. Mitarbeitende in Veränderungsprozesse einbeziehen
Ob bei Reorganisationen, Führungswechseln oder Standortschließungen: Veränderungen sind emotionale Phasen, in denen die Wahrscheinlichkeit für kritische Bewertungen steigt. Kommunizieren Sie offen, handeln transparent und binden die Belegschaft ein.
5. Employer Branding ganzheitlich denken
Die Pflege Ihrer Präsenz auf Kununu sollte integraler Bestandteil Ihrer Employer-Branding-Strategie sein – nicht nur eine Reaktion auf schlechte Bewertung. Ein professionelles Profil mit klaren Botschaften und realitätsnahen Einblicken wirkt präventiv gegen eine schlechte Arbeitgeberbewertung.
Fazit: Prävention statt Reaktion
Schnelles Handeln ist wichtig – aber ebenso entscheidend ist der vorausschauende Umgang mit der eigenen Außenwahrnehmung als Arbeitgebermarke. Eine passgenaue Strategie und eine langfristige Betreuung der eigenen Kununu-Präsenz verhindern viele Probleme, schon bevor sie entstehen. Unternehmen, die gezielt in Kommunikation, Transparenz und Unternehmenskultur investieren, beugen nicht nur falsche Bewertungen vor – sie positionieren sich auch dauerhaft als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Ruhe bewahren, die Bewertung sachlich prüfen und ggf. einen professionellen und empathischen Kommentar verfassen oder die Prüfung der Echtheit durch das Portal einleiten.
Ja, wenn es sich um eine unechte Bewertung handelt, etwa bei falschen Tatsachen, unwahren Behauptungen oder bei bewertenden Personen ohne tatsächlichen Bezug zum Unternehmen.
Rechtswidrige Einträge, die unwahre Tatsachenbehauptungen, Beleidigungen oder Diffamierungen enthalten, sollten von einem spezialisierten Rechtsanwalt geprüft werden. Dieser kann rechtliche Risiken abwägen und ggf. juristische Schritte einleiten.